
Gustin & Zieser Architekten
Burgarena Reinsberg
Reinsberg – NÖ – Revitalisierung , 1999
Kernstück der Anlage ist die weltweit einzigartige mobile und temporäre Überdachung des unteren Burghofes. Ein gebrauchter Autokran, der auf einem Stahlbetonfundament stationär aufgestellt ist, stellt das Herz der neuen Anlage dar. Sein hoch aufragender Gittermast trägt eine riesige elliptische Leichtkonstruktion (23,0 x 19,0m), die mittels Stahlseile am Boden verankert wird. Durch die Drehbarkeit des Autokranes sind verschiedene Positionen der Überdachung möglich. Je nach Veranstaltungstyp und Lage der Bühne können entweder bis zu 500 Zuschauer oder die jeweilige Bühne überdacht werden. Durch die enorme Tragkraft des Kranes und die besonders leichte Bauweise des Daches ist die Konstruktion bis zu einer Windgeschwindigkeit von 120 km/h benutzbar. Das Dach selbst besteht aus Aluminiumfachwerkträgern, die mit weißer Kunststoffplane sowie einem darüberliegendem Regenzerstäubernetz bespannt sind. Die Konstruktion ist sehr leicht zerlegbar und kann daher außerhalb der Spielzeit bequem abgebaut werden. Diese Lösung ist im Vergleich zu anderen mobilen Überdachungssystemen besonders kostengünstig – während die Errichtungskosten bei konventionellen, textilen Dachsystemen ab öS 14.000.-/m2 betragen, sind dies für das Dachsystem der Burgruine Reinsberg etwa öS 4.000.-/m2 gewesen. Die gesamte Anlage entspricht den behördlichen Auflagen zum Betrieb einer Spielstätte. Im Bereich des unmittelbar unterhalb der Burgruine gelegenen Sattels wurden ausreichend Stellplätze für Besucher errichtet. Die Anlage ist in all ihren Teilen beleuchtet, für den Theater- und Aufführungsbetrieb ist eine spezielle Bühnenausstattung vorhanden. Die fliegende, leuchtende Scheibe der Überdachung ist zum neuen Wahrzeichen von Reinsberg geworden.