Nachdem die Ausformung und Gestaltung der Bestandsgebäude einen wesentlichen Beitrag zur Ära des Jugendstils darstellen und als solche unter Denkmalschutz stehen, ist die Erscheinung der neuen Gebäude derart gestaltet, dass deren Architektur nicht konkurriert, sondern nach Harmonie mit dieser strebt. Das Gestaltungskonzept der Neubauten geht von einer Analyse der Bestandsbauten aus. Die im Jugendstil errichteten Gebäude bestehen aus massivem, roten Sichtziegelmauerwerk und diversen, im Stuckatur Putz hergestellten weißen Verzierungen, den Ornamenten. Die Neubauten wollen sich diesem Gestaltungsprinzip anpassen, aber neu interpretiert.
Das Haus 48 ist ein eingeschossiges Gebäude, das sich nordöstlich vom Haus 46 und südwestlich vom Haus 50 Forensik befindet, mit der südlichen Grenze zum Haus 18. Dank seines L-förmigen Grundrisses ermöglicht das Gebäude eine klare Trennung zwischen den Bereichen für Heimbewohner und Personal. Um dem schwierigen Klientel gerecht zu werden, wird das L-förmige Gebäude mit einer 3 Meter hohen Wand zu einem Rechteck geschlossen. Dadurch entsteht ein geschützter Innenhof, der den Bewohnern die benötigte Privatsphäre bietet und gleichzeitig eine gute Beobachtungsmöglichkeit für das Personal gewährleistet.
In diesem Gebäude wird eine Wohngruppe für 5 psychisch kranke Jugendliche mit massiven Verhaltensauffälligkeiten untergebracht. Ihnen stehen kleine Apartments mit einem Wohn- und Schlafbereich, einem Vorraum und einer eigenen Nasszelle zur Verfügung. Zusätzlich können sie einen gemeinsamen Wohn- und Aufenthaltsbereich mit Teeküche und Terrasse nutzen.
Der Zugang zum Haus erfolgt über ein Tor und einen überdachten Weg entlang des Personaltrakts zum zentral gelegenen Info Point. Die zentrale Lage und die gläsernen Wände ermöglichen dem Personal Einblicke in alle Bereiche für Bewohner, mit Ausnahme der Apartments. Die Anlieferung erfolgt über einen eigenen Zugang zum Personaltrakt.