Der neue Veranstaltungssaal von Röschitz ist ein klassischer Pavillon. Der Tradition dieses Bautyps folgend steht er nach allen Richtungen offen „mitten“ in der Landschaft. In seiner Architektursprache folgt er keinem historischen Bautypus. Das Gebäude ist Zentrum, die Weinviertler Landschaft um Röschitz und Röschitz selbst sind Kulisse. Der eingeschnittene Zugang zum Gebäude über die Geländekante sowie die scheinbar schwebende Fundamentplatte mit Zugangsbrücken und Sonnenterrasse unterstreichen die Wirkung als Solitär. Die Zufahrt wird im hinteren Bereich der ehemaligen Lehmgrube angeordnet. Damit sind Zulieferung direkt in den Gastronomiebereich sowie barrierefreie Erschließung gewährleistet.
Der einfachen Form folgend bleibt auch die Wahl der Materialien einfach sowie zurückhaltend und folgt einem ökologischen und ökonomischen Grundprinzip. Ein einfacher Holzboden als Industrieparkett in Eiche erinnert hier an die Tradition des dörflichen Wirts- und Weinhauses. Das Dachtragwerk in Holz bleibt unverkleidet, haustechnische Installationen können durchaus sichtbar bleiben. Dem Wesen eines Pavillons folgend werden alle Glasfronten mit Vorhang-Elementen ausgestattet, die die Funktion des Blendschutzes übernehmen. Das weit vorkragende Dach garantiert einen optimalen, baulichen Sonnenschutz in der warmen Jahreszeit. Bei Bedarf und je nach Witterung und Veranstaltung können alle Glasflächen mit Aussenjalousien beschattet und geschlossen werden.
Alle Funktionsbereiche einschließlich dem eingeschlossenen Innenhof sind untereinander flexibel und variabel zuschalt- und öffenbar. Bei schönem Wetter wird der Veranstaltungssaal zu einer sich nach allen Seiten hin öffnenden Dachskulptur. Die rundum angeordneten Terrassen bieten definierte Aufenthaltsbereiche in jeder Himmelsrichtung, jene im Sü- den wird durch eine etwas breitere Ausführung mit Blick nach Röschitz ergänzt. Der umschriebene und gleichzeitig als Vorplatz funktionierende Innenhof folgt in seiner Funktion dem historischen Vorbild der Weinviertler Häuser und dem geborgenen Ambiente eines Heurigenlokals. Der zwischen Pavillon und den beiden Kellergebäuden liegende Platz ist gleichzeitig Festwiese und Grünfläche, die Kellergebäude mit ihren anmutigen und ortstypischen Giebelflächen sind wiederum Kulisse.